Das Bühnenbild

Der Aufbau des Bühnenbilds

Die per­fek­te Thea­ter­ku­lis­se:

Wenn Zuschauer auf eine beeindruckende Vorstellung zurückblicken, denken sie meist an Darsteller, Musiker und Kostüme . Dabei sind das Backstage-Personal und die richtige Kulisse mindestens genauso wichtig für ein stimmiges Gesamtwerk. Denn hinter der opulenten Konstruktion steckt mehr Arbeit, als man auf den ersten Blick vermuten könnte. Doch wer entscheidet eigentlich über das Design und wie entsteht das Bühnenbild, bis es die Zuschauer schließlich in eine andere Welt entführt?

Lo­gis­tik, Ma­nage­ment und Kunst ver­ei­nen sich zur Thea­ter­ku­lis­se

Alle Requisiten und Accessoires fallen in das Verantwortungsgebiet des Bühnenbildners. Der zeitliche und räumliche Kontext, in denen das Musical thematisch angesiedelt ist, entsprechen den Visionen der Autoren und des Regisseurs. Verbunden mit dem einzuhaltenden Budget müssen alle Komponenten zu einem stimmigen Gesamtbild vereint werden. Ob Beleuchtung, Farbauswahl oder technische Effekte, Bühnenbilder sorgen für das finale Bild, auf dessen Grundlage die gesamte Show fußt und untermalen damit die Geschichte.

Um aus einer anfänglichen Idee zu einem Endkonstrukt zu kommen, braucht es viel Planung und Vorbereitung. Zu Beginn evaluieren die Bühnenbildner zunächst, welche Anforderungen an die Requisiten gestellt werden. Praktikabilität im Theater, Materialien und der Grad der Authentizität der Vorlage gehören unter anderem zu den zahlreichen Komponenten, die gegeneinander abgewogen werden müssen.

Dabei werden diese mit den jeweiligen Möglichkeiten im Theater vor Ort eingeplant. In enger Zusammenarbeit mit dem künstlerischen Team und der Regie entsteht so aus der Vision Schritt für Schritt ein konkretes Konzept, das die finanziellen, künstlerischen, aber auch personellen Ressourcen zu einem umsetzbaren Plan kombiniert. So werden die ersten Grundlagen für das finale Bühnenbild festlegt.

Das Büh­nen­bild bei DIE FA­BEL­HAF­TE WELT DER AMÉ­LIE

Sehen Sie, wie das Bühnenbild von DIE FABELHAFTE WELT DER AMÉLIE die Zuschauer direkt ins Geschehen rückt und auf ganz besondere Weise lebendig wird.

Das Kreativteam erklärt, was es damit auf sich hat.

Hin­ter den Ku­lis­sen wird ge­zeich­net, prä­sen­tiert und ge­plant

Sobald die grundlegenden Aspekte geklärt sind, erstellen Bühnenbildner mit 3D-Modellen oder anhand detaillierter Skizzen einen konkreten Aufbau. Alle Komponente, die für den dramaturgischen Ablauf von Bedeutung sind, wie Hintergründe und Gegenstände werden miteinbezogen. Feinheiten wie Farben können im Nachhinein noch verändert oder ergänzt werden.

Teamwork ist auch in der Planungsphase das Schlüsselwort, denn sobald die finalen Entwürfe vorliegen, kommen diese zur Produktionsleitung. Hier wird nun über das Budget und den geschätzten Personalbedarf entschieden. Sollen die Requisiten möglichst langlebig sein und mehrere Auf- und Abbauarbeiten überdauern können, ist eine entsprechend hochwertige Verarbeitung ein wichtiger Faktor für die Kostenplanung.

Bild © Morris Mac Matzen

Back­stage-Per­so­nal und Thea­ter­büh­ne fin­den zu­sam­men

Sobald das Budget und die Anzahl des benötigten Personals geklärt sind, wird die benötigte Technik festgelegt. Sehr häufig müssen die notwendigen Requisiten eigens gebaut und zusammengestellt werden, da sie so nicht verfügbar oder für den eigentlichen Zweck viel zu kostspielig sind. Die zuständigen Techniker kontaktieren nun verschiedene Anbieter und vergleichen die Angebote miteinander, um schließlich eine Firma auszusuchen, die für den handwerklichen Aspekt der Kulisseverantwortlich sein wird.

Um sicherzugehen, dass alle künstlerischen Aspekte und Besonderheiten entsprechend kommuniziert werden und um Missverständnisse zu vermeiden, arbeiten Bühnenbildner und die Verantwortlichen der jeweiligen Firma eng zusammen und erarbeiten den geplanten Aufbau inklusive wichtiger Details. Der zeitintensive und kostspielige Aufbauprozess und die stetige Kommunikation sind unerlässlich, damit am Ende auch wirklich das gewünschte Ergebnis vorliegt.

Bild © Morris Mac Matzen

Auf­bau der Ku­lis­se, Pro­ben mit den Dar­stel­lern

Anpassungen und Änderungen

Sind die Requisiten fertiggestellt, werden diese vom Bühnenbildner begutachtet und etwaige Anpassungen oder Änderungen werden vorgenommen. Zahlreiche Komponenten wie wechselnde Musicaldarsteller oder architektonische Besonderheiten des Theaters spielen hier eine wichtige Rolle und so ist dieser Schritt ein dynamischer Prozess, der stetig an die wechselnden Bedingungen angepasst werden muss.

Umzug eines Bühnenbildes

Wenn die Produktion zuvor in einer anderen Location stattgefunden hat oder eine internationale Tour bevorsteht, unterliegen Effekte und Bühnenbild oft zahlreichen Änderungen, Verbesserungen und Abstimmungen. Nun kommt es auf das richtige Timing an. Wann kommen welche Requisiten auf die Bühne? Wie viel Zeit bleibt für die einzelnen Abläufe und wann muss welcher Lichteffekt wo starten?

Abstimmung mit Maske, Kostüm und Orchester

Um einen reibungslosen Ablauf sicherzustellen, sind mehrere Proben mit den jeweiligen Darstellern nötig. In Zusammenarbeit mit der Maske und den Kostümbildnern werden Effekte, Design und der dramaturgische Ablauf aufeinander abgestimmt. Nach und nach wird nun auch das Orchester hinzugeholt, bis der finale Auftritt steht, wobei hier zunächst ein Klavier für die musikalische Unterstützung sorgt und mit jeder Probe mehr Musiker hinzukommen.

Gut Ding will Weile haben

Bis zur Premiere können zahlreiche Monate vergehen. Allein die Planungs- und Bauphase für das Bühnenbild dauert 8-16 Wochen, wobei tatsächlich, je nach Aufwand, bis zu 18 Monate eingeplant werden müssen.

Zusätzlich kommen noch Proben mit dem Cover und der Erst- sowie Zweitbesetzung dazu, sowie knapp ein Dutzend Previews und Vorpremieren, die einen reibungslosen Ablauf sicherstellen. Auch während dieser Zeit unterliegt das Bühnenbild stetigen Verbesserungen und Umstrukturierungen.

Schließlich wird das tatsächliche Ambiente erst durch die Kombination aus Musik, Darstellern, Theaterkostümen und Kulissen realisiert und so werden die finalen Anpassungen meist kurz vor der Aufführung umgesetzt. Zur Premiere läuft dann alles rund – und was für den Zuschauer ganz leicht aussieht, hat mit viel Planung und Arbeit im Voraus zu tun.

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